Der
Hovawart ist eine Gebrauchsrasse, und jeder Hovawart braucht eine „Beschäftigung“.
Obwohl er als Welpe sehr lieb und lustig ist, muss man mit der Ausbildung
gleich nach seinem Kommen von dem Züchter ins neue Haus beginnen.
Absichtlich sage ich „Ausbildung“ und nicht „Training“. Fürs
Training gibt es Zeit genug bis in den Alter von 6 Monaten und mehr.
Derjenige, der seinem Hund „die Mores“ nicht im Welpenalter beibringt,
kann dann, wenn sein Hund erwachsen ist, grosse Probleme haben. Die
Ausbildung schliesst übliche Tätigkeiten aus dem gemeinsamem Leben des
Menschen und seines Hundes ein, wie z.B. das Herbeirufen, das bei einem
3-Monate alten Welpen nicht „vorschriftsgemäss“ sein braucht, soll
jedoch freudig und zuverlässig sein, damit man mit seinem kleinen Hund
ruhig und ohne Sorgen spazieren kann und sich nicht fürchten braucht, dass
der Hund irgendwohin läuft und nie zurück kommt. Die Ausbildung schliesst
auch das Verhalten beim Essen seines Herrn und das Wissen ein, wo jeder
seinen Schlafplatz hat, usw. Ferner ist es sehr gut, dem Hund das Laufen an
der Leine beizubringen und ihn zu lehren, dass er auf den Herrn dort ruhig
warten soll, wo man ihm sagt. Dies bewährt sich sehr gut dann, wenn man während
der Spaziergängen einkaufen gehen will. Wenn Ihr auch nichts mehr den Hund
lehrt, dies wird für ein problemloses und ruhiges Leben mit dem Hund genügen.
Wenn Ihr inzwischen von
den gemeinsamen, „eintönigen“ Spaziergängen satt werdet, ist es gut
mit einem konkreten Training zu beginnen. Obwohl der Hovawart ein
Gebrauchshund ist und in dem Ursprungsland – in Deutschland – als
Dienstrasse gilt, sollte man beim Training die für die deutschen Schäferhunde
angewandten Methoden nicht anwenden. Der Hovawart mag keine unaufhörliche
Wiederholung von denselben Übungen. Obwohl er es nicht direkt zeigen
wird, wird es sich später daran zeigen, dass er die Übungen selbst
modifizieren beginnt, unter der Vermutung, dass er die Übung nicht gut
macht, wenn er sie immer wieder wiederholen muss.
Der Hovawart hat gute
Voraussetzungen dafür, ein vorzüglicher Fährtenhund, Schutzhund oder
Rettungshund zu werden. Sein
Training dauert zwar ein bisschen länger als bei einem deutschen Schäferhund,
es ist aber „lustiger und bunter“. Und derjenige, der kein klassischen
Training machen will, kann mit seinem Hovawart Agility machen. Ihr
sollt aber erst nach 1 Jahr des Alters mit Springen über Hürden beginnen,
damit man die Verletzung von Gelenken und des noch nicht völlig
entwickelten Knochengerüstes vorbeugt. Dies gilt doch für alle Hunderassen.
Deshalb ist es nicht gut, dass die Welpen Treppen steigen, beim Fahrrad
laufen usw. Nachdem die
Welpen 12 Monate werden, ist es gut, die Hüftgelenke mit Röntgen
untersuchen zu lassen. Wenn diese gesund sind, kann man beginnen, sich allen
Arten von Training und Vergnügung völlig zu widmen, touristische Ausflüge
machen, im Wasser schwimmen, usw.. Im Wasser fühlt sich der Hovawart „wie
zu Hause“ und aportiert alles aus dem Wasser. Gaia springt sogar „kopfüber“
ins Wasser, taucht, um Steine zu finden, schwimmt mit mir auch eine halbe
Stunde im See,ohne Rücksicht darauf, wie weit wir von dem Ufer sind.
Als wir (insbesondere
ich) also nach ein Paar Monaten von ziellosen Spaziergängen satt wurden,
haben wir begonnen, sich dem Training von Rettungshunden zu widmen. Als
Beispiel gilt für uns die Mutter von Agaia (Gaia Kralovske zatisi), die
schon mehrere Rettungshundprüfungen verschiedener Arten und Graden abgelegt
hat. Das Training macht der Gaia grossen Spass – und es handelt sich
letztendlich um eine nutzbare Tätigkeit.
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